Ernährung – Wie ich für mich entscheide, was gut ist und was nicht


Es ist ein Kreuz mit dem Essen: Wir versuchen uns möglichst gesund zu ernähren, hoffen damit, ein längeres Leben führen zu können, hören und reagieren schnell auf die Ergebnisse von Ernährungsforschern und dann kommen plötzlich gegenteilige Forschungsergebnisse, die das achso gesunde Nahrungsmittel und seine Wirkungen als weniger wirksam oder gar als Fake entlarven. Hoffnungsblase geplatzt!

Ein Artikel auf ZEITonline mit dem Titel „Der Gesundheitswahn und seine Moden“ beschäftigt sich mit genau diesem Thema (KLICK HIER). Dürfen wir jetzt gar nichts mehr glauben, was uns als „gesund“ angepriesen wird?

Wenn ich als Fachmann der gehobenen Kochkunst gefragt werde, wie ich mich ernähre, berufe ich mich äußerst selten auf Forschungsergebnisse. Im Grunde genommen kommen wir immer wieder auf den Stand der klassischen Küche zurück, nur eben mit weniger Fett und soweit möglich, mit weniger Salz und Zucker.

Natürlich mache auch ich mir immer wieder Gedanken über die richtige Art meiner Ernährung. Das „Geheimnis“ liegt darin, auf den Körper zu hören. Verschiedene Arten von Lebensmittel lösen bei mir diverse Reaktionen aus. Daraus habe ich gelernt, was gut für mich ist und was nicht. Was sich so simpel lesen mag, ist in der Praxis alles andere als einfach und erfordert zuweilen ein Maß an Disziplin und Verzicht auf (früher) lieb gewonnene Lebensmittel, den nicht jeder Gerne-Esser so mitmachen möchte.

Beispiel Süßigkeiten. Sie liegen mir schwer im Magen, führen zu Problemen beim Sport, schränken gefühlt meine Bewegungsfähigkeit ein, machen mich träge. Dennoch komme ich nicht ganz ohne Schokolade & Co aus, aber wem sag‘ ich das? 😉 Als ich von Januar bis März 2014 völlig auf diese Sweets verzichtete, ging es mir einfach besser. Der Verzicht war zu Beginn wie ein Entzug und jedes Mal, wenn ich solch eine zuckerfreie Phase beende, spüre ich, wie der Körper nach Unmengen an Süßigkeiten lechzt und offensichtlich nachholen will.

Inzwischen lasse ich auch viele Lebensmittel in den Regalen liegen, nachdem ich die Übersicht der Inhalts- und Zusatzstoffe gelesen habe. Zucker in der Wurst und diverse Zusatzstoffe, deren Notwendigkeit ich bei einem Produkt in Frage stelle, verhindern bei mir oft den Kauf. Dafür versuche ich, möglichst viele Produkte, wie z.B. Brotaufstriche, selbst herzustellen. Da weiss ich nicht nur, was drin steckt, sie schmecken oft auch viel besser, sind wesentlich fettärmer und zuckerfrei sowieso. Nur leider halten sie nicht allzu lange, sind durch eine häufigere Zubereitung dafür aber frisch und werden bei jedem Mal weiter perfektioniert oder modifiziert, wodurch wieder neue Produkte entstehen können.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass jede/r für sich entscheidet, was sie/er essen mag. Auch bei mir steht da in erster Linie meine Gesundheit und das Ziel, auch im Alter möglichst lange eine Beweglichkeit erhalten zu können, die mir ein unbeschwerteres Leben ermöglicht. Alarmsignale wie erhöhte Werte im Blut (z.B. Cholesterin), lassen sich, zwar nicht immer, aber oft über die Ernährung wieder in den Griff bekommen…wenn man konsequent ist und einem die Gesundheit wichtig ist. Weniger Fett, aber dennoch hin und wieder ein paar Chipse, weniger Salz im Essen und das Kochen mit Alternativen zu Zucker, zum Beispiel Stevia, führen zwar zu der ein oder anderen geschmacklichen Umstellung bei den Gerichten, aber bei mir steht generell die gesündere Ernährung im Mittelpunkt.

Aber keine Angst: Das gilt für mein Privatleben, mein privates Kochen, nicht für die Gerichte, die ich für und bei meinen Kunden zubereite, wobei das jetzt um Himmels Willen nicht heißen soll, dass diese Gerichte ungesund wären 🙂 . Die müssen in erster Linie lecker sein!!! Allerdings merke ich dann auch an,  wie man das ein oder andere an die eigene Ernährungssituation anpassen kann und diese Erfahrung aus meinen privaten Kochpraktiken, bringe ich gerne mit ein.

Fazit: Nicht jeden Trend, der gerade durch die kulinarischen Landschaften zieht, muss ich mitmachen, außer, ich erkenne direkt einen Mehrwert für die Kunden oder für mich. Ausprobieren geht aber fast immer und wenn der Körper das Okay gibt, freue ich mich. DAS ist für mich Essen: Nahrungsaufnahme mit Zeit für Genuss, idealerweise auch noch gesund! 😉


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